Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Du hast eine Schnecke gefunden/übernommen und weißt nicht, um welche Art es sich handelt? Hier wird Dir geholfen.

Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon Horst Schlüter am 29.11.2008, 23:25

Hallo,
diese Schnecke vom Steinbruch Weiler zum Stein vom 13.04.2008 ähnelt für mein Laienauge der Glanzschnecke.

Gruß
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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon K_Ninchen am 30.11.2008, 12:14

Ich denke auch es ist eine Glanzschnecke.
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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon Horst Schlüter am 02.02.2009, 23:10

Hallo,
auch hier eine präzisere Antwort. Kann das sein?

Oxychilus vielleicht draparnaudi

Gruß
Horst
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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon K_Ninchen am 03.02.2009, 15:06

Nach der Beschreibung im Steinbachs denke ich nicht, dass es eine draparnaudi ist. Allein die Form des Gehäuses scheint anders zu sein. NAch welchen Kriterien wurde das denn bestimmt?
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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon Horst Schlüter am 03.02.2009, 20:48

Hallo K_Ninchen,
nach den Bildern hier im Netz. Da ich die Tiere nicht gesammelt habe, sie lebten ja, gibt es keine andere Möglichkeit. Wegen welcher Kriterien es zu dieser Antwort kam, weiß ich nicht. Vielleicht hat Sie Felderfahrung mit dieser Art und kam deshalb zu dem Schluß. Immerhin kommt es oft genug vor, daß man auf Grund von Beschreibungen auch falsch landen kann. Die Person will bei Gelegenheit auch den Steinbruch begehen und Gehäuse sammeln. Ich hoffe, daß es so geschieht, daß ich dabei sein kann. Vielleicht finden sich ja leere Gehäuse - wie findet man die? - ich sehe fast keine - die uns weiter helfen. Ich bin eben ein totaler Anfänger und versuche eben trotzdem, so viel wie möglich zu erforschen und da beiße ich bei Schnecken ein wenig auf Granit. Was aber auch daran liegt, so habe ich den Eindruck, daß sich zu wenig Leute für Schnecken im Internet interessieren. Denn eines ist mir klar. Je mehr Leute sich über das Internet über Photobestimmung unterhalten, desto größer wird die Chance, doch über so Dinge wie Habitus zu genaueren Artbestimmungen zu kommen.

Noch zum Schluß: Hast Du auch Zweifel an der gattung? Und wenn ja, warum?

Gruß
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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon Jonas am 03.02.2009, 21:46

Die Gattung ist schon richtig.
Leider ist die genaue Bestimmung von Glanzschnecken schwierig. Die Arten ähneln sich sehr, sodass ich bei Glanzschnecken meistens auf die beiden häufigsten Arten verweise: Oxychilus draparnaudi und Oxychilus cellarius.
Aber auch vom äußerlichen wird es eine dieser beiden Arten sein.

Gruß, Jonas
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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon sepedon am 05.02.2009, 15:06

Jonas hat geschrieben:Die Gattung ist schon richtig.


Vielleicht aber auch eine Aegopinella nitens/nitidula (auf den Bildern fehlt jeder Größenvergleich und der Mündungsbereich ...)

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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon K_Ninchen am 05.02.2009, 19:28

Ich bin auch grad auf Aegopinella gestoßen, aber eine nitidula würd ich ausschließen, deren Körper ist nicht so bläulich. nitens könnte schon hinkommen.
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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon Horst Schlüter am 05.02.2009, 20:53

Hallo,
im Bogon würde ich aber behaupten wirkt auch nitidula recht bläulich.

Leider habe ich kein Bild mit Größenvergleich gemacht. Aus dem Gedächtnis hätte ich aber eher an ein etwas größeres Exemplar gedacht, d.h.nitidula und nitens würden aus dem Gedächtnis heraus eher nicht passen, aber ich sehe die Gefahr, daß man ohne messen sich eher nach oben als nach unten verkalkuliert, weshalb diese Aussage auch schon wieder nicht so brauchbar ist.

Viele Grüße
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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon sepedon am 10.02.2009, 09:57

K_Ninchen hat geschrieben:Ich bin auch grad auf Aegopinella gestoßen, aber eine nitidula würd ich ausschließen, deren Körper ist nicht so bläulich. nitens könnte schon hinkommen.


nitidula und nitens würdest Du an diesen Bildern nicht audseinanderhalten können. Sie schließen sich aber geographisch mow. aus (vikariieren). Man müsste schauen, was in der Gegend vorkommt.

servus - sep
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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon Horst Schlüter am 10.02.2009, 12:49

Hallo,
gibt es da irgendwo Verbreitungskarten, wo man so etwas abklären kann.

Ansonsten hier noch einmal die Lage des Steinbruchs. Weiler zum Stein liegt ca 20 km Nordöstlich von Stuttgart.

Es grüßt
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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon K_Ninchen am 10.02.2009, 19:27

nitidula und nitens würdest Du an diesen Bildern nicht audseinanderhalten können.


Ich kann aber in meinem Bestimmungsbuch sehen, dass nitidula einen eher schwarzen Körper hat. Auf den Bildern von Horst ist der Körper schon ziemlich bläulich :wink:

Zur verbreitung:
nitidula: Laubwälder, NW bis N-Europ, südlich der Nordeutschen Tiefebene zerstreut bis Oberschwaben, N-Bayern und Böhmen, außerdem auf den Azoren.

nitens: Unter Laub und Steinen in feuchten Wäldern, besonders in niederen und mittleren Gebirgslagen. Alpen, W-Karpaten, deutsche und böhmische Mittelgebirge; nördlichster Fundort Bad Pyrmont (Niedersachsen)

Quelle: Steinbachs Naturführer "Weichtiere",Rosina Fechter/Gerhard Falkner, Mosaik Verlag, 1990
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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon wolf am 11.02.2009, 14:36

Hi,

zu wissen, woher genau ein Exemplar kommt, ist oft unverzichtbar. Im Kerney et al. 1983 finden sich ja auch Verbreitungskarten für alle Arten (wenn auch vielleicht nicht auf dem neuesten Stand, also ist auch da Vorsicht geboten. Es läuft ja seit einiger Zeit ein großes Kartierungsprojekt für einheimische Arten, siehe Jungbluth). Unglücklicherweise befindet sich (nach Kerney et al.) die Region Stuttgart im Überlappungsgebiet der hier diskutierten fraglichen Arten Aegopinella nitens und nitidula. Wenn (!) man das als Grundlage akzeptieren will, dann hilft das hier also auch nicht weiter.
Liebe Grüße: wolf
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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon sepedon am 11.02.2009, 15:57

K_Ninchen hat geschrieben:
nitidula und nitens würdest Du an diesen Bildern nicht audseinanderhalten können.


Ich kann aber in meinem Bestimmungsbuch sehen, dass nitidula einen eher schwarzen Körper hat. Auf den Bildern von Horst ist der Körper schon ziemlich bläulich :wink:


Das Merkmal solltest Du shnell vergessen ... ist nicht konstant. Wenn Du in unbekannter geographischer Region halbwegs sicher sein willst, ist Genital-Präparation angesagt.

Viele Grüße - sep
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Re: Schnecke vom Muschelkalksteinbruch IV

Beitragvon wolf am 11.02.2009, 16:33

So ist es. Das ist zwar nicht schön, und wir hätten es wohl alle gerne anders und einfacher, aber in bestimmten Gruppen ist eine Diagnose ohne genitalmorphologische Untersuchung Spekulation (wie ja schon mehrfach bei der Diskussion von Glanzschnecken gesagt wurde), also ein Herumstochern mit langen Stangen im Nebel. Aber das ist ja zum Glück nicht immer so, oft kann man sich ja am Habitus ganz gut entlanghangeln. Und das ist ja schon auch ein wenig tröstlich....... . Und es ist natürlich völlig o.k., zu versuchen, mit dem Habitus so weit wie irgend möglich zu kommen. Eine halbwegs sichere Art-Bestimmung ist aber oft auf den zweiten Blick viel schwieriger, als es anfangs manchmal so aussieht. Und da können wir nur alle überhaupt verfügbaren Infos zusammennehmen, um das Ziel (so oft wie möglich, selbst dann gelingt es nicht immer) zu erreichen. Ich bin Horst Schlüter sehr dankbar, dass er diese (ja, letztlich sogar: Grundsatz-)Diskussion hier entfacht hat; im üblichen Alltagstrott denke ich über einige Dinge gar nicht mehr nach. Sollte ich aber.
Mit ungebrochen optimistischen Grüßen: wolf
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