Ich weiß, es klingt komisch, Rasplutin, das ich genau diese meine draußen gesehen zu haben. Aber irgendwie kann ich die draußen gut unterscheiden, während es bei denen drinnen nie ging.

Draußen hatte ich vorher genau fünf Stück und die haben sehr charakteristische weiße Markierungen am Haus, die eine ist sehr gelblich, die andere hat ein wunderschön rötliches Haus... Da sind meine von drinnen direkt aufgefallen, weil sie anders aussehen. Was aber natürlich auch nicht heißt, dass es denen dann dort auch weiter gut gehen wird. Ich hoffe, wir bekommen wie angekündigt heute wieder Regen, sodass ich sie vielleicht sehe. Obwohl die Cornus draußen echt nicht zimperlich sind. Vorletztes Wochenende war eine bei 30 Grad im Schatten draußen am Mampfen.
Egal, zum eigentlichen Problem. Ich weiß es nicht, ob das von damals auch damit zusammenhängt. Vielleicht? Vielleicht auch nur indirekt, insofern als dass mehrere Sachen die Schnecken schwächen und anfälliger machen? Ich hatte auch mal Milben, die ich mit Raid und Raubmilben bekämpft habe, vielleicht hat auch das mit reingespielt? Auf jeden Fall hatten sie dieses seltsame Verhalten von damals, dieses zur Seite neigen und die Schwellungen, überhaupt nicht mehr. Das einzige Symptom ist der schiefe Mantel und dann eine zunehmende Schwäche. Die Schnecken werden immer schlapper und dünner und fallen häufiger runter, bis sie schließlich sterben. Keine auffälligen Schwellungen, kein seltsames Verhalten, nichts. Damals war ja auch das Problem, dass sie gar nicht fressen konnten. Die kranken Schnecken heute können das zum Glück, nur bauen sie trotzdem immer mehr ab.
Und, was ich auf jeden Fall sagen muss und was mir am meisten weh tut - eigentlich war es seit Monaten klar und deutlich zu sehen.

Absolut meine Schuld, dass es den Schnecken jetzt so schlecht geht und so viele gestorben sind. Ich hab es gesehen, aber mein Kopf hat es nicht wahrgenommen und ich habe stattdessen die ganze Zeit drüber nachgedacht, was an den Bedingungen nicht passt. Ich habe extra Schnecken genommen, weil ich dachte, okay, psychische Erkrankung und Schnecken, das wird gut gehen. Ist es aber nicht. Bittere Lehre.

Jetzt kann ich nur schauen, dass ich denen helfe, die ich noch hier habe aus dem Terrarium. Ich werde mal weiter berichten, vielleicht hilft es ja auch irgendwem anders irgendwann.
Ich habe am Wochenende alle Schnecken in ihre eigene Plastikbox gesetzt auf Küchenpapier. Ich habe sie nach deiner Idee, Rasplutin, mit Strumpfhosen und Haargummis "verschlossen" und feuchte Tücher drüber gelegt. Es war auf jeden Fall gut, damit schon ein, zwei Tage rumzuprobieren, obwohl sie noch nicht behandelt wurden (Ich habe das Panacur eben erst mit der Post bekommen.). Es hat ein bisschen gebraucht, bis ich die Feuchtigkeit raus hatte, dass sie sich nicht direkt wieder schlafen legen, sondern aktiv bleiben. Außerdem muss es schon einigermaßen heimelig sein, abgedunkelt, damit sie überhaupt rauskommen. Helix lucorum sind in der Hinsicht wirklich nicht die einfachsten. Aber letzte Nacht waren alle offensichtlich wach und haben gefressen.
In der Apotheke habe ich mir eine Pipette bestellt, die 1 ml umfasst und bis 0,05 ml genau pipettieren kann. Die kleinsten der Schnecken wiegen 2 Gramm, die schwersten 15, da werde ich das brauchen.

Ich hatte zu Dekozwecken mal leere Gehäuse von Helix lucorum gekauft, die wiegen je nach Größe 5 bis 8 Gramm. (Alles adulte Tiere, wobei die Gehäuse mit 8 Gramm schon echt sehr groß sind.) Das muss man also noch in etwa abziehen. Bei den kleinen wird es natürlich keinen Unterschied machen. Bei denen werde ich sicher überdosieren, aber andererseits werden sie sicherlich gar nicht so viel fressen, wie ich ihnen gebe. Wie viel frisst eine 2 Gramm schwere Jungschnecke?
Heute Abend geht es dann los.
Auf jeden Fall bin ich so unendlich froh, dass es euch hier in diesem Forum gibt! Ohne euch wäre ich total aufgeschmissen.
