Das ist sehr interessant und zeigt ein grosses prinzipielles Problem dieses Forums: Der Thread-Aufbau stösst schnell an seine Grenzen, sobald ein Thema auch nur ETWAS komplexer wird.Ich habe mal handschriftlich alles notiert, was wir hier im Thread so zusammengetragen haben. Schön untergliedert in Fragen, Beobachtungen, mögliche Lösungen, Erkenntnisse, Gedanken...oder so war das zumindest gedacht. Aber schon aus der ersten grundlegenden Frage, ob die Art Helix pomatia den Winterschlaf für die Erhaltung braucht, haben sich neue Fragen ergeben und daraus wieder. Jeweils mit Anmerkungen. Kurz: das Chaos ist nicht kleiner geworden und die Erkenntnisse nicht übersichtlicher, schon weil es noch zu viele Variablen gibt. Aber die Notizen lesen sich schneller als der komplette Thread.
Das ist leider völlig ungelöst und ich fürchte, es gibt dafür keine zufriedenstellende Lösung.
Eigentlich ist fast alles, was wir hier schreiben, eine Störung von DanaJerrys Thread
"Weinbergschnecke will nicht in Winterschlaf was nun?"
und wen die hier besprochenen Dinge interessieren, übersieht sie, weil der Threadtitel nicht darauf hinweist.
Die Suchfunktion hilft leider nur sehr begrenzt, sie ordnet die Ergebnisse nur chronologisch und nicht nach ihrer "Relevanz". Das Finden eines Suchbegriffs in einem Post bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass der Post etwas mit dem Suchbegriff zu tun hat (es bedeutet nur, dass das gesuchte Wort darin vorkommt).
Diana, hebe deine Sammlung auf, vielleicht lässt sie sich verwenden, um den "Haltungsbericht" für Helix pomatia in diesem Forum auf einen angemessenen Stand zu bringen. Der ist noch aus der Frühzeit dieses Forums, wenig hilfreich und es hat sich bisher niemand an ihn herangetraut.
Ja, völlig richtig, Seufz!ich finde den Thread auch etwas unübersichtlich, gerade, da DanaJerry etwas wichtiges gefragt hat.
Dass sie ihren Wassergehalt reduziert scheint mir sehr wahrscheinlich - weitere Zwischenwände habe ich noch nie bemerkt, das ist aber auch schwierig... bei aufwachenden pomatias bliebe von den Wänden nix übrig und bei den in der Verdeckelung gestorbenen war auch keine Wand mehr erkennbar - das ist aber trotzdem möglich!
Ich bezweifele allerdings, dass es etwas mit Frostschutz zu tun hat. Der Frost kommt ja auch durch das Gehäuse.
Mangels genauer Forschungen gibt es da bestimmt viele Mythen und Sagen.
Ich weiss, dass pomatias ohne Schaden komplett durchfrieren können.
Da machen auch Fragen wie "Wie oft schlägt das Herz einer verdeckelten Schnecke" nur begrenzt Sinn: wenn sie tiefgefroren sind, schlägt nichts mehr.
Es gibt nur wenige Tiere, die ähnliche für uns unverständliche Überlebenskünstler sind - mir fallen dazu in der Wüste lebende Frösche ein, die in der Regenzeit erwachen oder die berühmten Urzeitkrebse.
Der Deckel als solcher wird der Schnecke nicht grossartig helfen, er ist für uns ein Zeichen dafür, dass sie ihren Körper in einen besonderen Zustand versetzt hat.
Kleine Anmerkung am Rande: auf der Innenseite des Deckels ist die Struktur an der Stelle des Atemlochs anders:
Ich glaube, ich weiss, was du meinst.
Ich konnte bei meinen pomatias niemals eine besondere "Vorbereitung" auf den Winterschlaf erkennen, also kein Fasten oder so etwas. Aber es fehlen tatsächlich Daten oder Beobachtungen!
Weil ich hier im Forum auch nichts halbwegs konkretes dazu finden konnte, zitiere ich mich mal wieder selbst mit einer MEINER Beobachtungen - in der Hoffnung, dass sie durch die Erfahrungen von anderen ergänzt wird:
Ein Video vom Eingraben habe ich leider nicht.
Ich versuche mal zu beschreiben, wie sich Helix pomatia für den Winterschlaf einbuddeln:
Die Schnecke sucht eine geeignete Stelle und gräbt mit dem Kopfbereich ein Loch. Die Erde wird mit dem Fuss zum Schwanzende transportiert und dort angehäuft.
Wenn das Loch etwa so tief ist wie die ausgefahrene Schnecke lang ist und auch die Breite stimmt, kriecht die Schnecke in das Loch und dreht sich und das Haus um, Öffnung nach oben.
Der Weichkörper ist über dem Haus.
Nun schaufelt sie mit ihrem Kopf die aufgeschüttete Erde in das Loch rein und auf sich rauf, bis sie komplett bedeckt ist.
Dann zieht sie sich in ihr Haus zurück und sondert einen feinen Kalkschaum ab.
Der Schaum verhärtet zum Winterdeckel.
So machen es Helix pomatia und es ist erstaunlich, wie gut sie graben können. In weniger als einer halben Stunde ist die Aktion abgeschlossen und die Schnecke "wie vom Erdboden verschwunden".