Weinbergschnecke im Januar

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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon Skilltronic am 28.01.2023, 18:11

winterquartier hat geschrieben: 28. Jan 2023 15:33
Eine Frage hätte ich noch. Ich habe die Angewohnheit alle paar Wochen meine Wohnung zu putzen, Küche und Bad vorzugsweise mit Chlorreiniger. Ich finde den leichten Chlorgeruch der dann ein paar Tage in der Wohnung herrscht sehr angenehm. Da ich aber weiß daß Chlor sehr aggressiv ist und Schnecken olfaktorisch sehr sensibel sind wollte ich fragen ob das problematisch ist. Die Tupperschüssel mit der Schnecke drin steht ca. 1m entfernt vom Eingang zur Küche, aber doch in einem anderen Zimmer. Ist das aus eurer Sicht verkraft- bzw. zumutbar?

Nein, ich würde aufgrund der möglichen Gefahr für die Schnecke kein Chlor einsetzen.

Ich hoffe, dass das bei dir nicht zu einem Entzugssyndrom führt. ;)
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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon Geena am 19.02.2023, 17:00

Hallo "Winterquartier",

du hörst dich sehr nett und umsichtig an. Erlaube mir daher folgende Anmerkungen:

Ich finde nicht, dass eine 30cm große Schale ein adäquates Habitat für eine Weinbergschnecke ist.

Auch sind weder Chlor noch Zigarettengeruch in der näheren Umgebung eines Tieres jeglicher Form akzeptabel.

Weinbergschnecken dürfen auch nicht, soweit ich Kenntnis habe, der Natur grundlos entnommen werden.

Ich denke, die Schnecke hätte sich auch in freier Wildbahn noch gut vergraben können und Winterruhe halten können.

Schnecken sollten auch nicht einzeln gehalten werden.

Wahrscheinlich wäre der größte Gefallen, den man der Schnecke machen könnte, sie zurück an ihren Ursprungsfundort zu bringen.

Viele Grüße
Geena
 
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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon winterquartier am 25.02.2023, 18:41

Geena hat geschrieben: 19. Feb 2023 18:00
Hallo "Winterquartier",

du hörst dich sehr nett und umsichtig an. Erlaube mir daher folgende Anmerkungen:

Ich finde nicht, dass eine 30cm große Schale ein adäquates Habitat für eine Weinbergschnecke ist.

Auch sind weder Chlor noch Zigarettengeruch in der näheren Umgebung eines Tieres jeglicher Form akzeptabel.

Weinbergschnecken dürfen auch nicht, soweit ich Kenntnis habe, der Natur grundlos entnommen werden.

Ich denke, die Schnecke hätte sich auch in freier Wildbahn noch gut vergraben können und Winterruhe halten können.

Schnecken sollten auch nicht einzeln gehalten werden.

Wahrscheinlich wäre der größte Gefallen, den man der Schnecke machen könnte, sie zurück an ihren Ursprungsfundort zu bringen.

Viele Grüße

Weinbergschnecken dürfen nicht entnommen werden? Das wusste ich nicht. Ich hatte schon das Gefühl daß die Schnecke ihre neue Heimat dankbar angenommen hat. Sie frisst täglich ihren Salat und hat immer frische Gurkenscheiben - die sind praktisch weil sie viel Feuchtigkeit abgeben -, zermahlene Eierschalen, und hin und wieder ein Apfel oder was sonnst noch so verfügbar ist. (Btw, kohl, wie angeraten, mochte sie nicht, sowohl die äusseren als auch die inneren Blätter. Hat sich zwar gerne draufgesetzt aber nie abgebissen. Den konnte ich selber fressen).
Aber wenn ich hier schon schreibe: wie sollte der untere Rand des Schneckenhauses aussehen? Ich sehe daß sich irgendwas organisches (weiches) am unteren Schneckenhausrand ablagert - glaube ich zumindest, vielleicht ist das auch einfach Teil von der Schnecke selbst. Keine sorge, ich kratze nicht an dem Tier herum ohne zu wissen was ich tue, ich habe es lediglich gesehen weil die Schnecke kopfüber saß. Soweit ich das mitbekommen habe ventillieren Schnecken durch den Spalt zwischen Schnecke und Schneckenhaus. Muss ich da aufpassen oder ist das normal?

Jedenfalls wirds ohnehin bald Zeit sie wieder auszusetzen - ich denke, jetzt ist es auch schon egal, ich warte bis freundlichere Temperaturen herrschen und setze sie dann aus. Da hätte ich auch noch eine Frage, ich wohne ca. 10min zu Fuß entfernt von einem Stück Laubwald, habe die Schnecke aber selbst in einer Anlage zwischen Siedlungen gefunden. Haltet ihr es für Sinnvoll sie fürs Aussetzen in den Wald zu tragen? Und, da erwähnt wurde daß die Entnahme nicht erlaubt ist, wäre es überhaupt erlaubt die Schnecke im Wald auszusetzen?

Vielen Dank für die Antworten.
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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon Gelbhalsmaus am 26.02.2023, 12:42

Hallo winterquartier,
ich habe die Vermutung, dass das, was du unter dem Rand des Gehäuses gesehen hast, einfach der Mantel ist, der ein bisschen weiter hervorgeschoben wurde. Das ist ganz normal bei Schnecken, sie machen es z.B. wenn sie sich an eine Fläche heften. Ist das organische in der Farbe der Weinbergschnecke oder sieht es ganz anders aus? Ob Schnecken durch den Spalt zwischen Mantel und Gehäuse ventilieren, kann ich nicht sagen, für mich klingt das unwahrscheinlich, da sie schon das Atemloch im Mantel haben.

Eigentlich heißt es immer, dass man Schnecken genau dort wieder aussetzen soll, wo man sie gefunden hat, aber ich finde, dass es nichts bringt, wenn man das Tier dorthin setzt, wo es höchstwahrscheinlich in Gefahr ist. Da würde ich sagen, dass du die Weinbergschnecke ruhig in den Wald setzen kannst. Zu ihrem natürlichen Lebensraum zählen auch lichte Wälder, deshalb spricht für mich nichts dagegen. :) Und ja, es stimmt, dass Weinbergschnecken nicht aus der Natur entnommen werden dürfen, da sie unter Naturschutz stehen, da du sie aber vor dem vertrocknen gerettet hast, bin ich der Meinung, dass man dort eine Ausnahme machen kann. Und es hätte auch nicht gereicht, sie einfach nur umzusetzen, da die Schnecke sicherlich schon viel Energie verbraucht hat und somit während des Winterschlafes verhungert wäre. Deshalb denke ich, dass du alles richtig gemacht hast, da du sie aussetzt, sobald die Temperaturen passen. :)
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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon Rasplutin am 26.02.2023, 13:33

winterquartier hat geschrieben: 25. Feb 2023 19:41
wie sollte der untere Rand des Schneckenhauses aussehen? Ich sehe daß sich irgendwas organisches (weiches) am unteren Schneckenhausrand ablagert - glaube ich zumindest, vielleicht ist das auch einfach Teil von der Schnecke selbst.

Sieht dieses "weiche" aus wie eine Verlängerung des Schneckenhauses? Ich vermute nämlich, dass deine Schnecke... wächst. Dieser sog. "Wachstumsrand" ist zuerst ganz weich und durchsichtig, bevor er verhärtet. Er ist also ganz normal: so vergrössern Schnecken ihr Haus.

Gelbhalsmaus hat geschrieben: 26. Jan 2023 11:41
neben Gurke solltest du noch andere Sachen, wie z.B. Kohlblätter oder Süßkartoffelscheiben anbieten.

Ich denke, hier hat Gelbhalsmaus sich vertippt, statt "Kohlblätter" sollte es "Kohlrabiblätter" heissen. Das würde auch erklären, weshalb deine Schnecke vom angebotenen Kohl nicht so begeistert war. Meine Weinbergschnecken haben ausser Kohlrabiblättern nie andere Kohlblätter gefressen. Die Knolle ist übrigens unattraktiv, es geht nur um die Blätter. Am liebsten die grossen fleischigen, die es allerdings im Moment kaum gibt
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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon Fuzzi am 26.02.2023, 14:15

Hallo,
Weinis mögen eher welke Kost, lass mal Radischenblätter zwei Tage liegen bis sie zu schrumpeln anfangen, dann fressen sie es. Auch getrocknete Brennesselblätter ( die es für Kaninchen gibt) etwas anfeuchten werden gerne genommen. Oder Karottengrün. Gurke und Salat haben kaum Nährstoffe für sie, aber wahrscheinlich hast Du das schon probiert. Würde sie auch dort im Wald aussetzen wo es sicherer für sie ist. Wenn es so ab April wärmer wird und es ein feuchter Morgen ist, kannst Du im Wald sehen wo sich Weinis aufhalten, meist wo es Brennesselpopulationen gibt schleimen sie rum :lol: dann würde ich Dein Findelkind dazusetzen :)
Lg Fuzzi
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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon Gelbhalsmaus am 27.02.2023, 18:34

Rasplutin hat geschrieben: 26. Feb 2023 14:33
Gelbhalsmaus hat geschrieben: 26. Jan 2023 11:41
neben Gurke solltest du noch andere Sachen, wie z.B. Kohlblätter oder Süßkartoffelscheiben anbieten.

Ich denke, hier hat Gelbhalsmaus sich vertippt, statt "Kohlblätter" sollte es "Kohlrabiblätter" heissen. Das würde auch erklären, weshalb deine Schnecke vom angebotenen Kohl nicht so begeistert war. Meine Weinbergschnecken haben ausser Kohlrabiblättern nie andere Kohlblätter gefressen.

Oh, da habe ich einen Fehler gemacht. Danke für das Berichtigen, Rasplutin. :)
Viele Grüße von Gelbhalsmaus
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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon winterquartier am 02.03.2023, 11:08

Rasplutin hat geschrieben: 26. Feb 2023 14:33
Sieht dieses "weiche" aus wie eine Verlängerung des Schneckenhauses? Ich vermute nämlich, dass deine Schnecke... wächst. Dieser sog. "Wachstumsrand" ist zuerst ganz weich und durchsichtig, bevor er verhärtet. Er ist also ganz normal: so vergrössern Schnecken ihr Haus.

Gelbhalsmaus hat geschrieben: 26. Feb 2023 13:42
Hallo winterquartier,
ich habe die Vermutung, dass das, was du unter dem Rand des Gehäuses gesehen hast, einfach der Mantel ist, der ein bisschen weiter hervorgeschoben wurde. Das ist ganz normal bei Schnecken, sie machen es z.B. wenn sie sich an eine Fläche heften. Ist das organische in der Farbe der Weinbergschnecke oder sieht es ganz anders aus? Ob Schnecken durch den Spalt zwischen Mantel und Gehäuse ventilieren, kann ich nicht sagen, für mich klingt das unwahrscheinlich, da sie schon das Atemloch im Mantel haben.

Ja es ist Schneckenfarben (nicht Schalenfarben) und weich, sieht wie irgendeine Absonderung und eine 'Verlängerung' des Schneckenhausrandes aus. Nehme also an daß es gesund ist, danke.
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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon winterquartier am 18.03.2023, 11:40

Hallo, melde mich mal wieder.
Bald ist es Zeit meinen Mitbewohner wieder auszusetzen.

Hätte aber noch eine Frage - wie vertragen sich Schnecken und Schimmel? Ich habe dem Tier vor einiger Zeit Radieschenblätter gegeben, die mit Vorliebe gefressen wurden. Gestern kam ich nach Hause und sah daß auf dem Stoß Grünzeug ein Schimmelherd war, ca. 5mm im Durchmesser. Die Schnecke klebte diametral im größtmöglichen Abstand dazu, war komplett im Schneckenhaus verkrochen und der Eingang war zugeklebt. Augenscheinlich kein gutes Zeichen, ich habe sofort Erde, Mull, Äste und Futter entsorgt, die Schüssel, das Wasserbecken und einen Stein den ich der Schnecke mitgebracht habe ich mit kochendem Wasser ausgespült. Alles wieder frisch befüllt und die Schnecke hineingesetzt. War sehr erleichtert daß das Tier heute morgen munter herumgekrochen ist. Scheint alles dran zu sein.

Wie ist das mit Schimmel? Ich denke, in der Freien Natur oder am Kompost werden auch diverse mycele ihre Fäden ziehen. Schon klar daß es für das Tier etwas beklemmend ist auf kleinem Raum Schimmel ausgesetzt zu sein, kann es Schaden genokmmen haben?
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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon Rasplutin am 18.03.2023, 15:44

Es lässt sich nicht sagen, ob das Verkriechen der Schnecke und das Verkleben des Eingangs wirklich etwas mit dem Schimmelbefall zu tun hat, aber du hast richtig gehandelt! Schimmel im Terrarium sollte immer entfernt werden, weil die Terrarienschnecken ihm nicht ausweichen können.

Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass dein Wintergast dadurch Schaden genommen hat. Also alles gut...
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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon winterquartier am 06.05.2023, 09:21

Das wars dann wohl, mit meinem Haustier. Es hat meine Gastfreundschaft unbeschadet überstanden und macht nun, gestärkt und hoffentlich glücklich, den nahegelegenen Wald unsicher.
Anbei ein Foto beim Aussetzen zum Beweis:
(Bitte nicht vom Datum irritieren lassen, meine Kamera ist falsch eingestellt)
Vielen Dank euch allen für die kompetente Beratung!
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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon Skilltronic am 06.05.2023, 14:49

Mach's gut, liebe Schnecke :)
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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon winterquartier am 14.05.2023, 11:27

Eine Frage hätte ich noch. Jetzt ist es zu spät darüber nachzudenken, aber hätte es eine Möglichkeit gegeben auszuschließen daß ich die Schnecke im Revier eines Fressfeindes ausgesetzt wird? Hätte ich da auf irgendwas achten müssen? Die Stelle war eher intuitiv ausgewählt, an einem fließenden Gewässer, nahe am Zaun eines eingezäunten Wildreservoirs und am Waldrand (ca. 50m bis zur nächsten Straße).
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Re: Weinbergschnecke im Januar

Beitragvon Rasplutin am 14.05.2023, 14:32

Nein, das lässt sich nicht ausschliessen.

Ein gutes Zeichen ist, wenn es an der Stelle andere Weinbergschnecken gibt. Aber das sagt natürlich wenig über vorhandene Fressfeinde aus.
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